Honolulu Marathon 2014 - Hawaii
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Honolulu Marathon - Keniasiege unterm Regenbogen

Erster Erfolg einer Kenianerin - Topzeiten in den Altersklassen

Copyright für Text, Fotos und Grafik: Herbert Steffny
(von Herbert Steffny aus Honolulu, 14.12.2014, auch für Laufreport.de)
Sie können gerne hierhin verlinken

Laufreise zum Honolulu Marathon? 


Melekaliki Maka - Frohe Weihnachten auf Hawaiianisch
Der Weihnachtsmann war auch wieder dabei.
"Mele kaliki maka" bedeutet "Frohe Weihnachten"
auf hawaiianisch.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Inhaltsübersicht:
Honolulu Marathon 2014 Hulagirls
Aloha Stimmung auch in der Dunkelheit bei den japanischen Hula-Girls am Waikiki Beach,

(Foto, Copyright: Herbert Steffny)




Honolulu Marathon 2014 - Heiratslauf unterm Regenbogen
Traumhaft: der Honeymoon Run unterm Regenbogen beim Honolulu Marathon.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Honolulu Marathon 2014 - Tango bis ins Ziel
Olala! Im Tangoschritt über 42,195 Kilometer.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Honolulu Marathon 2014 - Hula Girls gehören in Waikiki zum Standard
Hula Läuferinnen gibt es in Waikiki in allen Varianten
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Honolulu Marathon 2014 - Joyce Chepkirui
Die Kenianerin Joyce Chepkirui läuft in Begleitung ihres Mannes zum ersten Keniasieg bei den Damen in Waikiki.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



Harold Spence kam in der AK M80 in erstaunlichen 3:41 Stunden ins Ziel
Erstaunlich: Der 84-jährige US-Amerikaner Harold Spence kam in 3:41:15 Stunden ins Ziel. Das wäre für dieses Alter eine neue Weltbestleistung. Hier habe ich ihn bei Kilometer 9,8 abgelichtet. Die späteren Zwischenzeiten fehlen allerdings und seine Zwischenzeit bei km10 von 61:29 spricht eher für 4:20 Stunden. Der Senior müsste also ernom beschleunigt haben....
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Die 42. Auflage des Honolulu Marathons gehörte sicherlich zu den kühlsten Auflagen seit Bestehen des Tropenklassikers. Nach sonnigen Tagen mit heißem Strand- und Badewetter hatte Petrus offenbar ein Einsehen mit den 21.811 Finisher, etwas weniger als im Vorjahr, die zu 44 Prozent aus Japan kommen. Der Frauenanteil ist mit 47,3 Prozent extrem hoch. Rechtzeitig zum Start um 5.00 Uhr am Ala Moana Beach Park, begleitet von einem bunten Feuerwerk, setzte Nieselregen bei zunächst leichtem Wind ein. Für Hawaii niedrige 22 Grad auch noch im Ziel bis 3:00 Stunden und nur wenig darüber für die langsameren Läufer, bedeuteten für die Teilnehmer weniger trinken zu müssen und keine Hitzeschlacht wie in den Jahren mit sogenanntem schönem Wetter, wo bei hoher Luftfeuchte das Thermometer im Schatten schon auf 29 Grad klettern kann.

 

No rain – no rainbow

Nicht allen Teilnehmern war klar, dass die Kombination aus Regen und Wind im Rennen eine erfrischende Wohltat bedeutet. Manche jammerten über den Gegenwind auf der ersten Streckenhälfte, der aber ein Überhitzen des Körpers verhinderte. Schaut man nämlich genauer nach, so findet man, dass mit 5:52:01 Stunden die mittlere Zeit im Ziel um über 15 Minuten schneller war, als im Vorjahr. 2013 war es nämlich sehr heiß gewesen, so dass die mittlere Zielzeit nur 6:07:37 Stunden betrug. Ein weiterer Vorteil war: es gab für Fotografen seit langer Zeit wieder das Motiv „Läufer mit Regenbogen“. Das ist in den 21 Jahren meiner journalistischen und Fotografen Tätigkeit beim Honolulu Marathon vielleicht erst das dritte Mal!


Weihnachtlich geschmückte Strecke

Auf der rund fünf Kilometer langen Anfangsschleife läuft man durch das weihnachtlich beleuchtete Honolulu. Trotz bunter Lichtergirlanden und Plastikfiguren wie „Frosty the Snowman“ und „Rudolf the rednosed Raindeer“ kommt beim Europäer in diesen Tagen keine wirkliche Weihnachtsstimmung auf. Beim Mai Tai in der Strandbar in Flip Flops und Shorts braucht es trotz Dauerberieselung mit Weihnachtsliedern doch wohl eher Tannen, Schnee und Kälte, um ernsthafter an den Weihnachtsmann zu glauben. Bei Kilometer 9,5 läuft man am weltberühmten Waikiki Beach vorbei, wo man gestern noch für Urlaubsbräune gesorgt hat. Die schnellen Afrikaner noch in finsterer Nacht, die nach den Läufern startende rund 3.000-köpfige 10km Walkerschar bereits in der Morgendämmerung. Da man nun auch an den Hotels vorbei kommt, mögen nicht wenige auf den gar nicht so abwegigen Gedanken gekommen sein, nun erst mal ausgiebig zu frühstücken. Anders sind die Zeiten der Letzen mit über 14 Stunden kaum zu erklären. Was soll`s - „hang loose!“ Bleib locker! Was man hier in Hawaii mit der Shaka Geste, dem aus der Faust abgespreizten Daumen und kleinen Finger unterstreicht.


Hula Girls und Tango-Marathon

Nachdem man den riesigen Queen Kapiolani Park, sozusagen die Spielwiese von Honolulu umlaufen hat, folgt bei Kilometer 11,5 ein rund 40 Meter hoher Anstieg um den Diamond Head Krater, dem Wahrzeichen Honolulus. Für die am höchsten Punkt querenden Surfer mit ihren Brettern auf dem Kopf hat man an dieser Stelle, die auch auf dem Rückweg kurz vor dem Ziel nochmals zu überlaufen ist, vielleicht keinen Blick. Gut beraten ist aber derjenige, der oder die den Tropen Marathon nicht allzu ernst nimmt. Statt Zeiten zu jagen, sollte man besser einen an diesem Tage wasserdichten Fotoapparat oder sein Foto-Handy dabei haben. Denn spätestens auf dem langen Highway mit Begegnungsverkehr wimmelt es von interessanten Typen: verkleidete Weihnachtsmänner oder Hula-Girls sind da eher normal. Kurioser für die Fotosammlung sind da schon laufende Hochzeitspaare, hawaiianische Krieger mit Speer, Darth Wader, der jährlich mitrennende Japaner in Holzsandalen, ein Paar, das im Tangoschritt den ganzen Kurs zurück legte oder ein Kellner, vielleicht auf Arbeitssuche, der ein Tablett mit Kaffeebechern über den ganzen Kurs balancierte.

Marathonkurs durch Nobelviertel

Die schnellen Afrikaner huschen auf der Gegenseite schon zurück zum Ziel, wenn der Normalläufer noch die Wendeschleife durch Hawaii Kai vor sich hat. Nette Anwohner der noblen Gegend bieten neben den zahlreichen Wasser- und Elektrolytgetränkestationen auch schon mal Salzgebäck oder Cookies der Läuferschar an. Ab Kilometer 34 darf man in Kahala die Palmen-bewachsenen Millionen Villen der Reichen bestaunen. Vielen weisen von der Architektur auf japanische Besitzer hin. Kein Wunder, soll doch die umsatzstarke Hotelstadt Waikiki zu 80 Prozent den Kindern Nippons gehören. Was im Weltkrieg im benachbarten Pearl Harbour mit Kamikaze nicht gelang, schafften die Japaner nun friedlich und offensichtlich mit dem Yen. Honolulu scheint ökonomisch fest in japanischer Hand zu sein. Etliche Nobelmarken Shops von Gucci bis Vuitton buhlen auf der Kalakaua Straße um die kaufkräftige Kundschaft aus dem nahen Westen, von Hawaii ausgesehen dem Land der untergehenden Sonne.

Für die über vier Stundenläufer stand beim letzten Anstieg um den Diamond Head Krater nun nicht nur der Wind, sondern auch die Sonne im Nacken. Gepaart mit Nieselregen bedeutete das Regenbogen in Richtung Ziel, das nach einer ewig langen Geraden im Kapiolani Park nun endlich erreicht wird. Schnell ein Selfie im Zieldurchlauf, strahlen für das Finisher Foto, die Muschelkette, Getränke und Gebäck auf dem Weg zum bunten Treiben im Park, wo man sich auch die verdiente Medaille und das Finisher Shirt abholt. Hier kann man bei Open-Air Music stundenlang verweilen oder sich mit hawaiianischen Model ablichten lassen bis am Mittag dann die Siegerehrung der Elite stattfindet.

Honlulu Marathon - Wilson Chebet im Ziel
Wilson Chebet wartete lange, um letztlich als achter kenianischer Sieger in Folge
das Zielbanner im Kapiolani Park zu zerreissen.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Achter Kenia Sieg in Folge bei den Männern

Nur für Medaille und Shirt sind rund 20 Spitzenläufer bestimmt nicht eingeladen worden. 40.000 Dollar gibt es für Sieg, weitere 15.000 Dollar für Streckenrekorde, die aber erneut unangetastet blieben. Die Afrikaner mögen eben keinen Regen und Wind und so belauerte man sich bei den Männern im Gegenwind auf der ersten Hälfte und bummelte in gemächlichen 68:45 Minuten auf dem Kalaniaole Highway über die Halbmarathonmarke. Nur einer machte zu diesem Zeitpunkt wie im Vorjahr Rabatz. Der Japaner Saeki Makino, ein Trainingskumpel des bekannten Marathon Vielstarters Yuki Kawauchi, lag lange Zeit einsam vorne, hatte bei Halbmarathon noch 22 Sekunden Vorsprung, wurde dann aber vom Kenia-Express überrollt und noch mit 2:41:13 Stunden auf Platz 24 durchgereicht. Bei Kilometer 38 am Anstieg zum Diamond Head setzte sich der Rotterdam und Amsterdam Marathon Sieger Wilson Chebet entscheidend ab, nachdem er sich lange zurück gehalten hatte, und gewann in moderaten 2:15:35 Stunden deutlich vor seinem Landsmann Paul Lonyangata (2:16:04 Stunden) und dem Äthiopier Geb Abraha (2:16:27 Stunden). Es war bereits der achte Sieg in Folge für Kenia bei den Männern.


 
Herbert Steffny berichtet exklusiv seit 20 Jahren aus Hawaii vom Honolulu Marathon
Herbert Steffny berichtet exklusiv seit 21 Jahren aus Hawaii vom Honolulu Marathon


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Honolulu Marathon 2014 - Joyce Chepkirui im Ziel
Joyce Chepkirui ist als erste Kenianerin Siegerin im Kapiolani Park und macht den kenianischen Doppelsieg perfekt.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Thomas Lechner als schnellster Deutscher
Thomas Lechner aus Kaufbeuren hatte als schnellster Deutscher im Ziel....
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Thomas Lechner als schnellster Deutscher
...noch Zeit seinen Einlauf zu fotografieren.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Lena Schmidt war schnellste Deutsche in Hawaii
Lena Schmidt aus Karlsruhe war in flotten 3:04:58 Stunden schnellste Deutsche
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Erster Sieg einer Kenianerin

Bei den Damen führte bis Kilometer 14 die Kenianerin Sarah Kiptoo, bis sich von hinten Landsfrau Joyce Chepkirui heran arbeitete und in Begleitung ihres Mannes Erick Kibet Kogo die Führung übernahm. Der familiäre Edelhase brach für seine Gattin den Wind und informierte seine 26-jährige Gattin über die Abstände bis er nach 35 Kilometern seiner Frau nicht mehr folgen konnte. Joyce Chepkirui, Afrika Meisterin und Commonwealth Siegerin 2014 über 10.000 Meter gewann letztlich in persönlicher Bestzeit von 2:30:23 Stunden vor der EM-Vierten Lisa Stublic-Nemec aus Kroatien (2:31:35 Stunden) und Landsfrau Isabella Ochichi (2:32:22 Stunden). Es war der erste Sieg einer Kenianerin beim Honolulu Marathon. Ihr Ehemann trudelte nach 2:34:20 Stunden als 11.Platzierter der Männerwertung ins Ziel. Das Preisgeld möchten die beiden in ihre Farm im Hochland von Kenia investieren, wo sie Kühe, Hühner, Schafe und Mais züchten.


Schnellste Deutsche 

Bester Deutscher unter 110 Gemeldeten, etwas mehr als im Vorjahr, war der auf Platz 76 der Männerwertung und Zehnter der Klasse M40 einlaufende Kaufbeurener Thomas Lechner in 2:58:56 Stunden. Dabei ließ er sich nach einem gleichmäßigen Rennen noch etliche Sekunden Zeit, um mit dem Fotoapparat seinen eigenen Zieleinlauf zu dokumentieren. Nicht allzu weit dahinter landete als schnellste Deutsche Lena Schmidt aus Karlsruhe in ihrem achten Marathon und mit einer schnelleren zweiten Hälfte in 3:04:58 Stunden auf Rang 14 der Damenwertung und Zweite der hier geehrten Altersklasse W25-30. Beim Zürich Marathon in diesem Jahr stellte die 28-Jährige in 2:54:25 Stunden ihren Hausrekord auf. Ebenfalls Zweiter seiner Altersklasse wurde aus unserer InterAir Reisegruppe der 75-jährige Volker Langlotz aus Sigmaringen in 4:30:23 Stunden.


Senioren Weltklasseleistungen?!

Eine Weltklasseleistung vollbrachte der bereits 84-jährige Harold Spence aus Modesto/USA, ...wenn er durchgelaufen ist. Unterwegs hatte er noch Zeit sich bei seiner deutsch sprechenden Gattin bei Kilometer 10 ein Doping-Küsschen abzuholen. In unglaublichen 3:41:15 Stunden hatte der rüstige Renner fast eine Stunde Vorsprung vor dem Altersklassen-Zweiten und verbesserte gleichzeitig die Weltbestzeit für 84-Jährige von Ed Benham (USA, 4:17:51 Stunden) um gewaltige 36:36 Minuten. Vorsichtshalber sei allerdings angemerkt, dass bei ihm in der Ergebnisliste alle Zwischenzeiten nach 10 Kilometer fehlen. Die 10 Kilometerzeit von 61:29 Minuten spricht allerdings eher für 4:20 Stunden. Hat der Kuss den alten Herren derart beschleunigt oder hat Spence abgekürzt? Für die verbleibenden 32,195 Kilometer müsste er von 6:09min/km auf 4:58min/km gesteigert haben. 2007 erscheint Spence Jahrgang 1931 in der Ergebnisliste des Honolulu Marathons mit 3:22:37 Stunden. Überragend ist erneut die Leistung der rüstigen Betty Jean McHugh aus Kanada. Die 87-Jährige benötigte 5:36:49 Stunden für 42,195 Kilometer. Alle Zwischenzeiten sind hier vorhanden. Die bisher schnellste 87-Jährige war mit 7:06:48 Stunden Mavis Lindgren (USA). McHugh stellte bereits 2012 in Honolulu den Altersklassen Weltrekord der W85 mit 5:14:26 Stunden auf. 

Bildergalerie unserer Laufreise 2014

Ergebnisse:

Männer:
Platz Name Nation Zeit
1. Wilson Chebet KEN 2:15:35
2. Paul Lonyangata KEN 2:16:04
3. Geb Abraha ETH 2:16:27
4. Benjamin Kolum KEN 2:16:37
5. Yemane Adhane ETH 2:17:54
6. Nicholas Chelimo KEN 2:17:59
7. Taku Harada JPN 2:27:26
8. Julius Arile KEN 2:28:23
9. Tatsuya Ito JPN 2:29:52
10. Hiroki Yamaguchi JPN 2:32:09


Frauen:
Platz Name Nation Zeit
1. Joyce Chepkirui KEN 2:30:23
2. Lisa Nemec HRV 2:31:35
3. Isabella Ochichi KEN 2:32:22
4. Valentina Galimova RUS 2:32:26
5. Woynishet Girma ETH 2:33:20
6. Ehito Kiros ETH 2:36:57
7. Diane Mukuri BDI 2:37:11
8. Sarah Kiptoo KEN 2:43:51
9. Eri Suzuki JPN 2:47:00
10. Eri Okubo JPN 2:52:37


InterAir Laufreisegruppe beim Honolulu Marathon
Unsere InterAir Reisegruppe gut gelaunt nach dem Rennen unter der Statue von Olympiasieger Duke Kahanamoku
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

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Bildergalerie unserer Laufreise 2014

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